Navigieren in Fiktivhausen

November: Wanderung Schlatt - Hochwacht mit Hubert Frömelt

Novemberwanderung 16. November und 20. November 2023

Schlatt - Hochwacht - Schlatt

Flexibilität und Wahrnehmen von Verantwortung waren für die beiden Wandertage im November erforderlich. Wie geplant, fand der erste Teil am Donnerstag mit 36 Personen statt, der Freitag musste infolge Sturmwarnung abgesagt werden. Doch Wanderleiter Hubert Frömelt liess nicht locker und machte das Angebot, die ausgefallene Wanderung am Montag nachzuholen, es haben dann doch noch total 7 Personen teilgenommen.

Nach der Begrüssung am Bahnhof Schlatt ging es an der Ostflanke des Kohlfirstes entlang in Richtung des Hochwachtturmes bei Wildenswil.

Hubert informierte unterwegs über die verschiedenen Ortsteile. Altparadies ist eine Siedlung der Gemeinde Schlatt und ist mit einer Fähre mit dem Ortsteil der deutschen Gemeinde Büsingen am Hochrhein verbunden. Bis 1998 gehörte Altparadies zur damaligen Ortsgemeinde Unterschlatt. Am 1. Jan. 1999 haben sich Unterschlatt und Mett-Oberschlatt zur Gemeinde Schlatt zusammengeschlossen. Ebenso gibt es noch Neuparadies, dessen Wahrzeichen ein Aufzugstestturm von 40 Metern Höhe ist und 1955 erbaut wurde. Im 19. Und 20. Jahrhundert entstand am Bahnhof Schlatt die Industriesiedlung Neuparadies. Dieser ideale Standort an 2 Hauptstrassen und der relativ spät erstellten Bahnlinie (1895) erfuhr in der Zeit der Industrialisierung eine bedeutende Entwicklung.

Der Weg führte uns leicht ansteigend auf Naturstrassen und über viele bunte Laubblättern Richtung Hochwachtturm.

Die Wachttürme sind Bauwerke von 20-50 Meter Höhe und dienten vor allem der Überwachung eines Gebietes und wurden in Sichtabstand errichtet. Damit das Personal die Aufgabe rund um die Uhr wahrnehmen konnte, war auch eine Unterkunft notwendig. Weiter brauchte es ein Signalgeschütz, damit auch bei Nebel agiert werden konnte, ansonsten geschah dies mir Rauch und Feuer. Ein hoher Holzstoss war vorhanden, ein Visierinstrument, eine sogenannter Richtdeuchel. Im Kanton Zürich gab es an 23 Standorten diese Türme, im Kanton Thurgau an 51.

Für die Montagswanderer war das Mittagessen aus dem Rucksack am Fusse des Turmes, weil das Restaurant Guggere montags geschlossen ist.

Der Weg führte uns weiter über das Gemeindegebiet von Trüllikon und Benken im Kanton Zürich, vorbei an einer mächtigen und imposanten Quarzsandgrube, in welcher von 1840 bis 1980 Sand abgebaut wurde. Heute ist sie mit einem lichten, reizvollen Birkenwald bestockt. Dazu blieb ein imposanter geologischer Aufschluss erhalten. Am Donnerstag erreichten wir von hier nach einer Viertelstunde das Restaurant Guggere, wo wir in einem separaten «Stübli» im Obergeschoss das wohlverdiente Mittagessen speditiv serviert erhielten. Am Montag ersparten wir uns den Umweg über die Guggere und nahmen nach der Sandgrube direkt den Rückweg nach Schlatt-Neuparadies durch den abwechslungsreichen Wald auf dem Rücken des Kohlfirsts unter die Füsse.

Eine tolle informative Wanderung, praktisch ausschliesslich auf Naturstrassen, durfte am Montag bei idealen Bedingungen mit manchmal etwas auffrischendem Wind, genossen werden, am Donnerstag hat es auch mal geregnet.

Herzlichen Dank an Hubert für die Vorbereitung und Durchführung dieser schönen Wanderung.

Text: Jakob Bütikofer

Fotos: Hubert Frömelt und Jakob Bütikofer