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September: Wanderung Eschenz mit Walter Ebinger

Septemberwanderung 21. September und 22. September 2023

Eschenz - Bornhausen - Eschenz

Die Wetterprognose für die beiden Tage konnte nicht unterschiedlicher sein, für 28 Personen am Donnerstag ideales Wanderwetter, was dann auch so eintraf, am Freitag für 22 Bewegungsbegeisterte eher trübe Aussichten, die sich dann gottlob nicht einstellten, ein paar wenige Tropfen Regen und am Schluss prächtiger Sonnenschein machten die Wanderung zu einem tollen Erlebnis.

Ab dem Bahnhof Eschenz führte die Route leicht ansteigend Richtung Bornhausen.

Beim ersten Halt gab Wanderleiter Walter wichtige Daten zur Gemeinde Eschenz bekannt. So hat die Gemeinde eine Fläche von 12 Quadratkilometer, 1`900 Einwohner, davon etwa 20% Ausländer, rund ein Drittel der Bevölkerung kann zum evangelischen Glauben gezählt werden. Die Land- und Forstwirtschaft hat sich in den letzten Jahren etwas zurückgebildet und beträgt noch rund 20%, der Anteil Handwerksbetriebe ist mit 17% recht stabil und die Dienstleistungen betragen 63%.

Auf dem Gemeindegebiet wurden wichtige interessante Funde gemacht, so unter anderem der Goldbecher von Eschenz (2000 v. Chr.) und eine gallorömische Holzfigur (60-70 n. Chr.). Die Insel Werd wurde für die Überquerung des Rheins benutzt, Eschenz wurde erstmals im Jahre 799 urkundlich erwähnt, kurz nach dem Jahr 400 zogen die Römer davon und das Land wurde durch die Alemannen übernommen. Verkehrstechnisch ist Eschenz gut angebunden, Richtung Schaffhausen und Kreuzlingen, aber auch in Richtung Frauenfeld. In der Gemeinde haben verschiedene berühmte Persönlichkeiten gewohnt, Hans Niederhauser, Maler und Richard Tisserand, Maler und Zeichner. Der grösste Arbeitgeber ist die Firma Unipektin mit 80 Angestellten.

Beim nächsten Pausenhalt informierte Walter Ebinger über Schloss Freudenfels.

Dies wurde im 12. oder 13. Jahrhundert von den Herren von Eschenz erbaut und diente als Wehr- und Wohnturm. Die Burg Freudenfels wurde erstmals 1359 urkundlich erwähnt. Seit 1623 ist sie im Besitz des Klosters Einsiedeln und wird heute als Veranstaltungsort für Feste und Seminare genutzt.

Ein feines Mittagessen konnte im Restaurant Klingenzellerhof eingenommen werden. Ganz in der Nähe befindet sich die Wallfahrtskirche Klingenzell, erbaut 1705, die eine beliebte Hochzeits- und Taufkirche ist. Unsere Wanderung führte nach der Stärkung weiter zur Hochwacht, da erwartete uns ein traumhafter Ausblick auf den See und auch auf Reben. Dieser Punkt wurde auch als Artillerie-Beobachtungsposten genutzt und das Personal war in einem Bunker geschützt.

Mit diesen tollen Erlebnissen ging es schon wieder talwärts unterhalb des Schlosses Freudenfels nach dem Bahnhof von Eschenz.

Eine tolle Wanderung bestens vorbereitet und durchgeführt, ebenso passendes Wetter wird uns gut in Erinnerung bleiben.

Text: Jakob Bütikofer

Fotos: Walter Ebinger und Jakob Bütikofer